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Das Uni-Versum ist voller intelligenter Lebensformen, oder?

Das Uni-Versum ist voller intelligenter Lebensformen, oder?

Die Avantgardisten
Erzählen, dass ihr Hauptfach das einzig Wahre ist und dass alles andere nur Unfug von Träumern, Pazifisten, Alt-68ern, und Pseudos sei. überhaupt sei das alles gar nicht schwer, sondern nur anspruchsvoll. Auf jeden Fall ist ihr Weg richtig und trendy. Meistens trifft man diese Typen zweimal im Studium: Im ersten Semester und dann das zweite Mal, wenn man im Sekretariat sein Diplom abholt und sie gerade das Hauptfach zum dritten Mal wechseln, weil sie die Klausuren in ihrem "Traumfach" einfach nie bestanden haben.

Die Überzeugungstäter
Meinen jedem sagen zu müssen warum sie das Fach studieren und weswegen das so klasse ist. Sie legen sich angeblich fachnahe Eigenschaften und Überzeugungen zu (Biologen=Ökologen mit Birkenstocks, Maschinenbauer=Golf GTI-Fahrer) und erwarten das auch von ihren Kommilitonen. Denn sonst hätten die das Ganze sowieso nicht kapiert und wären an der Uni fehl am Platze.


Die Abstauber
Nette, hübsche und so natürliche Jungs und Mädels. Große Menschenkenner. Kennen nämlich immer gerade diejenigen, die die Hausübungen gelöst haben und machen dann fleißig copy-paste. Sitzen am ersten Tag zum Semesteranfang "zufällig" neben jeweiligen Cracks im Kurs und Praktikum und sind bis zur Klausur und Protokollabgabe die besten Freunde. Grüßen auch immer die, die alte Prüfungsfragen und Protokolle besitzen, bis sie sie selber kopiert haben.

Die Klugscheißer
Wissen im Gespräch alles besser und verbessern sogar den Prof. Stellen in der Vorlesung so klugen Fragen wie "Ist es nicht so, dass...(vor der Stunde frisch angelesenes Wissen). Verbessern und Ergänzen in Seminaren und Vorlesungen den Vortragenden und geben politische und weltanschauliche Gesinnungen und Argumente zum Besten, egal ob es angesprochen wurde oder zum Thema passt oder einen interessiert.


Der Primus
Erscheinung lässt auf einsame sexuelle Praktiken schließen. Breitcord-Stretch. Brille Modell Glasbaustein. Beige Kreppsohlenschuhe. Tüftelt mit anderen Primeln in Unilabors und Bibliotheken herum. Lieblingsbuch: ,,Die Sinuskurve im Wandel der Zeit.'' Sein ganzer Stolz: eine Multifunktionsuhr, die zweimal stündlich fies fiepend alle Blicke auf sich zieht. Frauenmäßig alles sehr übersichtlich: Mutti, Tante Hilde und natürlich die nette Frau von den Zeugen Jehovas.


Der HP-Freak Früher auch der Texas-Instruments-Freak.
Star-Trek-Fan mit Raumschiffsammlung auf dem PC. Trägt blaue Bundfaltenjeans zu türkisfarbenen T-Shirts mit Werbeaufdrucken und ein Aktenköfferchen. Darin befinden sich dann zehn verschiedenfarbige Kugelschreiber und Druckbleistifte und der programmierbare Hewlett-Packard-Taschenrechner mit UPN (umgekehrter polnischer Notation) den außer ihm keiner braucht und keiner bedienen kann, will und soll. Schreibt in Microschrift alles mit und merkt es sich auch. Ist ehrgeizig, fleißig, kleinlich, korrekt, gesetzestreu und glaubt, wer was kann wird es auch zu was bringen. Ist dann beleidigt, wenn die Wirklichkeit des Lebens aber die Typen mit Vitamin B bevorzugt, kapiert aber nicht warum, wird verbittert und noch ehrgeiziger, fleißiger, kleinlicher und korrekter.


Das Mädel von nebenan
Kleidung: kreuzbraver Bubikragen. Gern auch gerüschelt. Wollte früher was mit Tieren machen. Will jetzt lieber was mit Menschen machen. Ist mit dem Primus zusammen immer die erste im Hörsaal. Und schreibt alles in das süße rosa Heftchen mit den witzigen Käfern vorne drauf. Mit ihren Freundinnen kann sie echt ganz toll über ihre Probleme reden. Uns total spontane witzige Sachen machen. Zum Beispiel shoppen, klönen und ins Cafe Kaktus gehen.


Der Di-Mi-Do-Protzer
Kommt Dienstag nachmittag braungebrannt im Cabriolet angezwitschert, kopiert am Mittwoch zwischen Brunch und Mittagessen die Mitschriften seiner Kommilitonen und fährt am Donnerstag mit Spiegelsonnenbrille und einer langbeinigen minirocktragenden sonnenbebrillten blonden Schnalle nach Florenz. Schafft sein Studium auf völlig mysteriöse Weise in 7 Semestern mit der geringstmöglichen Punktzahl und wird später mal ohne Zweifel was ganz großes.


Die Heiratsschnecke
Heißt in der Regel Babsi und besticht durch wasserstoffgeblödete Dauerwellen und megamäßige Oberweite. Besitzt den IQ von Schwarzbrot und die Eloquenz eines Goldhamsters. Die 4 wichtigsten Lebensfragen: 1. Was ziehe ich heute an? 2. Was wird Biggi sagen? 3: Was wird Sanne sagen? 4. Was wird Biba sagen? Lackiert solange im Hörsaal Fingernägel bis der richtige Dipl. in spe die Hochzeitsglocken bimmeln lässt. Wenn sie bis 25 ihren Doktor nicht hat muss sie ihn selber machen.


Der Hausmeister
So alt wie die Uni selbst. Oben Glatze, unten Hauspuschen und in der Mitte kugelrund. Klimpert mit einem Ausbund von Schlüsseln durch die Flure, dass Langfinger vor Neid graue Haare kriegen. Spezialität: Fernsehschlafen, Bierfahnen spazierentragen und von nichts eine Ahnung haben. Wer ein Fläschchen springen lässt, kriegt vielleicht einen Schlüssel. Der dann nicht passt. Für den Kopierer. Der dann nicht funktioniert.


Die Frauen-öko-Bewegte
Hauptberuf: AStA-BeauftragtIn.
Kennzeichen: hennaverfärbt, mit fernöstlichem Absonderlichkeiten behängt.
Lieblingsort: Frauencafe, Frauenbuchladen, Frauensupermarkt.
Lieblingslektüre: Peruanische Töpferarbeiten von Frauen, die zu sehr lieben.
Hobbies: Fußreflexzonenmassage und ProblemautorInnenfilme.
Vorlieben: ausdrucksvoll barfuß tanzen.
Besondere Fähigkeiten: Kann "Du" sagen.


Die Intellektuelle
Schwarzer Rolli, Marke "Existentialismus" und das Aroma von filterlosen Zigaretten harmonieren aufs Betroffenste mit dem "Ich denk' mir meinen Teil"-Blick, der bei ungarischen Experimentalfilmen mit franzoesischen Untertiteln gnadenlos zum Einsatz kommt. Hat unzählige traumatische Beziehungen hinter sich, aus denen mindestens ein Doppelname hervorgegangen ist. Aber leider keine bestandene Uni-Prüfung. Wozu auch? Das Leben ist Prüfung genug.


Die gute Mensa-Fee
Vereint stolze Achselbehaarung mit der Duftnote "Stammessen 2". Sprengt alle gängigen Kittelgroeßen, wiegt mindestens doppelt soviel wie 3 hungrige BWL-Studenten zusammen und päppelt diese dafür mit einem Nachschlag auf, dass es kracht. Die KÖnigin der Sättigungsbeilagen kennt alle, hat für alles ein offenes Ohr und wird nur ruppig, wenn's mit dem Kleingeld hapert.

Der Traveller Studiert
eigentlich nur wegen der Semesterferien. Hat Nepal, Goa und Nubuzubu gemacht und weiß viel Uninteressantes darüber zu berichten. Spricht 10 Sprachen nichtfließend. Und weiß, wo man für 2 Maak echten Kontakt zu den Einheimischen kriegt. Trägt Thermohosen und spezial-isolierte Survivaljacken. Zieht die Sache mit dem Studium irgendwie durch. Nächstes Ziel: Barfuß durch die Antarktis.


Der Bub mit dem Aktenkoffer
Ganz der Vater! Todsicheres Zeichen: Schnauzer, Klugscheißerbrille mit Stahlbügel und - ein unbedingtes Muss: Laptop mit Aufkleber. Aufschrift: "Mit Schwung nach vorn." oder "Schwung voraus!". Organisiert gnadenlos alles, was sich nicht schnell genug verdrückt. Politische Abende (mit viel Bier), Vortragsreihen (mit viel Bier) und Bierabende (mit anschließendem Gedächtnisschwund). Feuchte Träume: Hannelore.


Der ewige Student
Fusselbart, langes Zoepfchen in der Kurzhaarfrisur, gebügelte Jeans, Nickelbrillenmodell "Kommunarde". Hat alles mitgemacht: Die 68'er, Griechenland, Halfzware, WG's, Sitzstreiks. Nur nicht die letzte Klausur. Studiert die Runenschrift der 85. Wangdynastie, weil das irgendwie ganz, ganz viel mit ihm zu tun hat. Scheidet normal nach dem 67. Semester aus, weil die Zwischenprüfungen irgendwie ganz, ganz wenig mit ihm zu tun haben.


Der Filofacker
Der Turbo unter den Studenten. Katapultiert sich pfeilartig von der Wiege in die Chefetage. Immer dabei: Sakko & Jacketti, rasiermessergezogener Scheitel und ein schicker Terminplaner, der von etwas zusammengehalten wird, dass früher eine Kuh zusammengehalten hat. Hat rein gar keine Zeit zum Lendenschwingen in der Disco und verliebtes Turteln mit dem komischen Geschlecht. Ist dafür der erste mit Haus, Hof und Hämorrhoiden.


Die höhere Tochter
Tadelloser, zitronengelber Twinset mit Perlenapplikationen und die gepflegte 3-Wetter-Foenfrisur mit integriertem Golfplatz-Lächeln garantieren einen Star-Auftritt, der alle umstehenden Frauen zu tumben Pomeranzen verwelken lässt. Ist Duzi-Duzi mit den Professoren, Bussi-Bussi mit der Prominenz und Puschi-Puschi mit ihrem teutonengegrillten Klaus-Dieter, mit dem sie mittels unbefleckter Empfängnis weitere Perlhühner zeugen wird.

Die Ex-Pharmazeutin
Wechselte das Studienfach, als ihr auffiel, das sie mit Pharmazie ja Apothekerin werden würde, wenn sie weiter studiert. Schlank, immer betont locker elegant gekleidet und attraktiv geschminkt mit Lippenstift, Cajal und Mascara. Neigt zu spitzen Bemerkungen und hat im Gespräch immer den Gesichtsausdruck "Was-Du-nicht-sagst" oder "Werd'-erstmal-so-alt-wie-ich-Kleine(r)" auf. Wechselt dann das Fach nach zwei Semestern, weil ihr die Leute zu naiv sind.


Die Jetzt-Sparkassenauszubildende
Schnippisch, arrogant und sitzt in Szene-Cafes. Trägt Miniröcke bei zu dicken Beinen. Fährt den neuesten von Mama finanzierten Opel Corsa, Modell Manhattan Special. Hat mal studiert, solange bis die ersten Klausuren daneben gingen. Aber das war nicht der Grund abzubrechen. Es waren eigentlich ja die komischen anderen Studis die nur schnippisch und arrogant waren und in Szene-Cafes saßen. Da hatte Papa auf ihr Bitten hin erstmal eine Lehrstelle bei seinem Kumpel der Sparkasse besorgt, damit sie sich da dann einen netten Diplombetriebswirt oder Juristen zu Heiraten fangen kann.


Der Ottonormalstudent
Hat man nach den Semesterferien meist vergessen. Trägt diese blauen Jeans und ein graues Sweat-Shirt. Oder dunkelblaue Cordhosen und ein hellgraues Sweatshirt. Oder andersrum.
Hobbies: Volleyball, Kino, Mikado spielen.
Vorlieben: gute Laune, gutes Wetter.
Abneigungen: schlechte Laune, schlechtes Wetter.
Atmet anderen Leuten im Hörsaal die Luft weg, dümpelt sein Studium in 9-10 Semestern durch und wird später mal Ottonormalangestellter.

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